Wenn Schmerzen alltäglich werden
Schmerzmedizin
In der Schmerzmedizin befassen wir uns mit der Diagnose, Behandlung und Linderung von Schmerzen in ihren unterschiedlichen Formen und Ursachen. Schmerzen können vielfältige Auslöser haben – von akuten Verletzungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Die Schmerztherapie strebt nicht nur an, akute Schmerzen zu lindern, sondern auch lang anhaltende oder chronische Schmerzzustände zu behandeln. Dabei geht es darum, die Lebensqualität der Patienten nachhaltig zu verbessern. Es kommen sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze zum Einsatz, die individuell auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der Patienten abgestimmt werden. Ein ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt dabei nicht nur die körperlichen Aspekte des Schmerzes, sondern auch psychische und soziale Faktoren, um eine umfassende und effektive Schmerztherapie zu gewährleisten.
Chronische Schmerzen
Wenn der Schmerz seine Warnfunktion verliert und dauerhaft anhält, spricht man von chronischem Schmerz. Generell wird ein Schmerz als chronisch eingestuft, wenn er seit über 3 Monaten besteht.
Die Schmerzen können auch trotz angemessener medizinischer Behandlung weiterhin bestehen und dann den Alltag so beeinflussen, dass die Lebensqualität sich deutlich verringert.
Der Schmerz ist dann ein eigenständiges Krankheitsbild, das ganzheitliche Behandlungsansätze erfordern kann. Neben körperlichen Symptomen können häufig auch psychische Reaktionen wie depressive Verstimmungen und Ängste hinzukommen.
Es ist unser Ziel, Ihnen eine umfassende, individuell angepasste Behandlung zu bieten, um Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Wir befassen uns mit vielen unterschiedlichen chronischen Schmerzerkrankungen
Schmerzspektrum
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Phantomschmerzen
- Nervenschmerzen
- Chronischen Schmerzen nach Operation und Verletzung
- Ganzkörperschmerzen
- viszerale Schmerzen (z. B. Endometriose)
Bei folgenden Schmerzerkrankungen empfehlen wir eine möglichst frühzeitige Kontaktaufnahme:
- anhaltende Schmerzen bei Gürtelrose
- komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS, früher: Morbus Sudeck)
- Tumorschmerzen
Unsere Leistungen
Patienten mit chronischen Schmerzen haben oft eine komplizierte und vielschichtige Krankheitsgeschichte hinter sich. In unseren Behandlungen sehen wir den ganzen Menschen, das heißt, wir berücksichtigen körperliche, seelische und soziale Belange. In diesem Vorsatz sehen wir die Voraussetzung, um Ihnen bestmöglich helfen zu können. Wir betrachten uns hierbei als Netzwerker, weil wir mit Ärzten verschiedener Fachdisziplinen, mit Psychologen und Physiotherapeuten sowohl ambulant als auch stationär zusammenarbeiten.
Medikamentöse Schmerztherapie
Die medikamentöse Schmerztherapie ist ein wichtiger Ansatz zur Behandlung von Schmerzen. Sie basiert auf der Verwendung von Medikamenten, die Schmerzsignale im Körper beeinflussen, um die Schmerzempfindung zu reduzieren oder zu blockieren.
Sympathikusblockade
Die Sympathikusblockade ist ein medizinisches Verfahren, bei dem der Sympathikus oder Teile davon blockiert werden. Durch die Blockade des Sympathikus werden Schmerzsignale reduziert bzw. kurzfristig blockiert, was zu einer anhaltenden Linderung der Schmerzen führen kann.
Ultraschallgesteuerte Nervenblockade
Eine Nervenblockade ist ein medizinisches Verfahren, das zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Dabei wird ein Betäubungsmittel oder ein entzündungshemmendes Medikament in die Nähe eines bestimmten Nervs oder Nervenbündels injiziert, um dessen Schmerzsignale vorübergehend zu blockieren. Dies führt dazu, dass die Schmerzempfindung im betroffenen Bereich reduziert oder vollständig ausgeschaltet wird. Um eine optimale Wirkung und Sicherheit zu erzielen, werden die Nervenblockaden ultraschallgesteuert durchgeführt.
Rückenmarksnahe Verfahren (PDA)
Bei der periduralen Injektion (PDA) handelt es sich um eine Therapie zur Behandlung von Schmerzsyndromen der Wirbelsäule, insbesondere bei Bandscheibenvorwölbungen und -vorfällen sowie nicht knöchern bedingter Verengung des Rückenmarkskanals (Spinalkanalstenose).
Schmerzmittelinjektion (Triggerpunktinfiltration)
Bei Schmerzmittelinjektionen werden Medikamente direkt in den betroffenen Bereich injiziert, um Schmerzen zu lindern. Diese Injektionen ermöglichen eine gezielte Wirkung, da die Medikamente direkt an den Ort des Schmerzes gelangen und dort ihre schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung entfalten können. Schmerzmittelinjektionen sind häufig Teil eines multimodalen Behandlungsplans, der andere Therapien wie Physio- oder Psychotherapie umfasst.
TENS-Therapie
TENS steht für transkutane elektrische Nervenstimulation und ist eine nicht-invasive Methode zur Schmerzlinderung im Rahmen der Schmerztherapie. Elektrische Impulse werden auf die Hautoberfläche übertragen, indem die Elektroden in der Nähe der schmerzenden Stellen platziert werden. Die Impulse während der Behandlung sind selbst nicht schmerzhaft, sie können als Kribbeln oder Ameisenlaufen empfunden werden.
Akupunktur
Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, die auch im Rahmen einer modernen Schmerztherapie eingesetzt wird. Bei der Akupunktur werden dünne Nadeln an bestimmten Punkten auf der Haut platziert, die als Akupunkturpunkte bekannt sind. Diese Punkte liegen entlang der sogenannten Meridiane, die nach der chinesischen Medizin die Energie im Körper regulieren.
Psychosomatische Behandlung
Das psychosomatische Heilverfahren ist ein wichtiger Ansatz im Rahmen einer umfassenden Schmerztherapie. Es berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Körper, Geist und Seele und zielt darauf ab, die psychischen Faktoren, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzen eine Rolle spielen, zu erkennen und zu behandeln.
Stationäre multimodale Schmerztherapie
Eine stationäre multimodale Schmerztherapie ist indiziert für Patienten mit chronischen Schmerzen, bei denen andere konventionelle Behandlungen nicht ausreichend wirksam waren oder die Schwierigkeiten haben, ihren Alltag aufgrund der Schmerzen zu bewältigen.
Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL)
Bei Narcura bieten wir Ihnen umfassende Behandlungsmöglichkeiten zu verschiedenen Schmerzkrankheiten an. Darüber hinaus gibt es eine Reihe wünschenswerter, zweckmäßiger und medizinisch sinnvoller Therapien, die nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören, ärztlich und therapeutisch aber empfehlenswert sind.
Diese nach der gesetzlichen Krankenversicherung medizinisch nicht indizierten Wunschleistungen dürfen wir nicht über die Versichertenkarte oder die gesetzlichen Leistungen – auch nicht aus Kulanz – zu Lasten der Versichertengemeinschaft erbringen, sondern müssen sie nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) privat in Rechnung stellen.
Wir bieten auf Wunsch die folgenden ergänzenden Behandlungsverfahren als Bestandteil einer gezielten Reflex-, Stimulations- und Regulationstherapie individuell abgestimmt an:
- HeartMath
- Biofeedback
- Neuraltherapie nach Huneke
- Procain-Basen-Infusion
- Vitamininfusion
HeartMath
HeartMath ist eine Methode zur Stressbewältigung und zur Förderung von emotionaler Resilienz. Die Methode wurde von dem Institut HeartMath entwickelt und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Verbindung zwischen Herzrhythmus und emotionaler Regulation. Durch regelmäßiges Training mit HeartMath sollen Menschen lernen, ihre Emotionen besser zu regulieren und in stressigen Situationen in einen Zustand von Kohärenz und innerer Ausgeglichenheit zu gelangen.
Procain-Basen-Infusion
Procain-Basen-Infusionen sind eine alternative medizinische Behandlungsmethode, bei der das Lokalanästhetikum Procain intravenös verabreicht wird. Die Infusionen sollen dazu dienen, den Stoffwechsel zu unterstützen, das Immunsystem zu stärken und entzündliche Prozesse zu reduzieren. Diese Therapie kann helfen, den Körper zu entsäuern, und somit zu einer besseren Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen. Dies kann sich positiv auf verschiedene Beschwerden auswirken, darunter chronische Schmerzen, Müdigkeit und Infektanfälligkeit.
Neuraltherapie nach Huneke
Die Neuraltherapie nach Huneke ist eine alternative medizinische Behandlungsmethode, die darauf abzielt, Schmerzen und Beschwerden zu lindern, indem bestimmte Lokalanästhetika (meist Procain) in die Haut oder das umgebende Gewebe injiziert werden. Diese Injektionen sollen gestörte Nervenfunktionen normalisieren und Blockaden im Körper lösen.
Was müssen Sie mitbringen?
Anmeldung zur Schmerztherapie
Wir sind ein spezialisiertes Team, das chronische Schmerzkrankheiten behandelt. Die meisten von Ihnen haben eine Reihe von Behandlungsversuchen und Operationen hinter sich. Um Ihnen in Ihrem besonderen Fall möglichst wirksam helfen zu können, sind für uns einige Vorabinformationen wichtig. Deshalb bitten wir Sie, folgende Unterlagen zur Erstvorstellung mitzubringen:
Vorbefunde
Bringen Sie bitte alle Vorbefunde (z. B. Arztberichte, aber bitte keine Röntgenbilder oder CDs) über alle bisher im Zusammenhang mit Ihrer Schmerzerkrankung durchgeführten Untersuchungen bzw. Behandlungsmaßnahmen zum Ersttermin mit; auch die Vorbefunde über Ihre Erkrankungen, Operationen usw., die zum Verständnis Ihrer Schmerzen bzw. Ihrer persönlichen Lage erforderlich sind.
Den ausgefüllten Patientenfragebogen (dieser wird Ihnen per E-Mail zugeschickt)
Nach der Anmeldung und der Terminvergabe erhalten Sie per E-Mail einen Schmerzfragebogen mit weiteren Informationen. Diese Informationen sind zusammen mit den mitgebrachten Unterlagen für Ihre persönliche Schmerzbehandlung sehr wichtig und ersetzen nicht ein ausführliches Gespräch und die notwendige Untersuchung. Die Erstellung des Bogens kostet etwas Zeit, gibt uns aber einen wertvollen Überblick darüber, wie Sie persönlich Ihre Schmerzen und die daraus resultierenden Behandlungen erlebt haben. Ihre Angaben unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und werden vertraulich behandelt.
Laborwerte
Viele Patienten leiden unter Begleiterkrankungen, die wir bei der Auswahl unserer Medikamente berücksichtigen müssen. Wir bitten Sie, uns ein Blutbild sowie Leber- und Nierenwerte mitzubringen, die nicht älter als drei Monate sind.
Die Versichertenkarte und ggfs. den Überweisungsschein
Eine Liste der Medikamente, die Sie einnehmen
Terminvergabe
Eine Terminvereinbarung ist – auch in akuten Fällen – unbedingt erforderlich! Lassen Sie sich von uns beraten und teilen Sie uns mit, ob Sie einen Termin für eine kurze Beratung, ein ausführliches Gespräch, Akupunktur etc. benötigen. Bitte teilen Sie unseren Mitarbeitern an der Rezeption mit, von welchem Arzt Sie betreut werden oder betreut werden möchten.
Sollten Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, sagen Sie bitte spätestens 24 Std. vor dem Termin ab.
Wir versuchen, die Wartezeiten möglichst kurz zu halten, es ist jedoch nicht immer möglich, alle Eventualitäten zu planen. Haben Sie bitte ein wenig Geduld. Im Wartebereich werden die Patienten je nach Art der Behandlung aufgerufen und nicht nach dem Zeitpunkt des Eintreffens in der Praxis.