Ziele und Definition der Neuraltherapie nach Huneke
NEURALTHERAPIE NACH HUNEKE
Die Neuraltherapie nach Huneke ist eine Injektionsbehandlung, bei dem kurzwirksame Lokalanästhetika (Procain 1 %) zur Diagnostik und Therapie eingesetzt werden. Durch gezielte Injektionen lokal, im Segment oder in sogenannten Störfeldern wird die Regulationsfähigkeit des Körpers aktiviert. Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche Regulationsmethode. Sie kommt bei akuten und chronischen Erkrankungen zur Anwendung und ist eines der bekanntesten Naturheilverfahren. Nebenwirkungen gibt es selten.
Die Neuraltherapie kommt bei zahlreichen Schmerzerkrankungen wie Kopfschmerzen, Schmerzen nach Traumata, Schmerzen im Bewegungsapparat, degenerativen Erkrankungen, Entzündungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen, hormonellen Störungen sowie funktionellen Störungen, z. B. der inneren Organe, in Betracht.
Voraussetzung für die Therapie sind gut ausgebildete Ärzte mit Erfahrung im Umgang mit der Methode. Durch die Neuraltherapie werden natürliche Selbstheilungsprozesse aktiviert und der Körper in die Lage versetzt, Krankheiten selbst auszuheilen oder zu lindern. Sie kann mit jedem schulmedizinischen Verfahren kombiniert werden.
Art und Ablauf der Behandlung
Behandlung
Lokalanästhetika an die Schmerzstelle und im Segment
Der sicher bekannteste Ansatzpunkt bei der Neuraltherapie ist der therapeutische Einsatz von Lokalanästhetika direkt an der schmerzenden Stelle. Doch Schmerzen haben oft komplexere Ursachen. Eine Verschaltung verschiedener Körperregionen (Segmente) über die Nervenbahnen des Rückenmarkes kann zu Schmerzen in anderen Körperbereichen führen. Gemäß der Segmenttheorie sind bestimmte Hautgebiete über Nervenreflexbahnen mit den entsprechenden inneren Organen verschaltet.
So kann man durch die lokale Reizung des Hautgebietes eines Segmentes das kranke Organ regulieren und den Selbstheilungsprozess initiieren. Als Zeichen der örtlichen Reizung entstehen kurzfristig Quaddeln auf der Haut (Quaddeltherapie). Zur Segmentbehandlung können auch Injektionen an Muskelverhärtungen, am Kapsel-Bandapparat und an Muskelansätzen sowie die Behandlung von Nerven und Ganglien (Nervenschaltstellen), intravenöse oder intraarterielle Injektionen gehören.
Das verwendete Procain wirkt zusätzlich durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Gerade bei chronischen Schmerzerkrankungen kann es sein, dass die Behandlung im Segment nicht ausreichend ist. Dann ist als nächster Schritt eine Behandlung des Störfeldes angezeigt.
Behandlung des Störfelds
Die Grundlage zur Behandlung des Störfeldes ist, dass verschiedene schmerzhafte Vorgänge im Körper selbstständig unterhalten werden. Schmerzen in anderen Körperarealen können durch solche Störfelder erzeugt und aufrechterhalten werden. Diese entstehen durch Entzündungen verschiedenster Art und senden Impulse aus, die sich im Segment oder an einem fern entlegenen Empfängerorgan als Schmerz oder chronische Erkrankung zeigen können. Typische Störfelder sind erkrankte Zähne, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Narben durch Verletzungen und Operationen, welche nicht vollständig ausgeheilt sind. Diese Störfelder können somit über das weit verzweigte vegetative Nervensystem auf andere Körperregionen ausstrahlen, den Organismus schwächen und Heilungsprozesse blockieren.
Auswirkung auf alle Regelkreise
Als modernes Regulationsverfahren beeinflusst die Neuraltherapie alle Regelkreise des Körpers: nerval, hormonell, muskulär, zirkulatorisch und lymphatisch ebenso wie Skelett, Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. Bei akuten und einfachen Störungen können oft bereits 1 bis 4 Behandlungen genügen, bei chronischen und komplexen Krankheitsbildern sind durchschnittlich 8 bis 10 Behandlungen zur Besserung oder Abheilung zu erwarten. Rückfälle können wie auch bei schulmedizinischen Behandlungen auftreten und erneute Anwendungen erfordern.